*2006 – 2021

Joulean war mein zweiter, eigener Hund – ein Hund, den ich mir nicht nur sehr lange gewünscht habe, sondern für den ich auch ganz lange sparen musste, war ich schließlich erst 17 als der Wunsch heranwuchs, mitten im Abitur. Es sollte nach Kira ein „ordentlicher“ Hund werden, ein Hund aus einer guten Zucht, vorzugsweise VDH. Nachdem es eine Zeit lang beinahe unmöglich schien, eine Sheltiehündin aus einer solchen Zucht und dann auch noch in der Farbe Blue Merle zu erhalten, bin ich durch den Tipp eines anderen Züchters auf den Wurf in Essen vom Steinmannshof aufmerksam gemacht worden. Einige Tage später haben wir die Welpen besucht und dann auch sofort zugesagt. Mit 8,5 Wochen zog Jou dann bei uns ein und es zeigte sich relativ schnell, dass sie auf der einen Seite nicht der Hund war, den wir uns gewünscht haben auf der anderen Seite aber vielleicht auch einfach nicht wirklich zu uns, oder zu mir im Speziellen, gepasst hat. Ihr zartes Wesen, welches sie trotz unglaublich viel Training & Sozialisierung immer wieder in so starken Stress gebracht hat, machte es unmöglich, entspannt mit dem Hund durch MEIN Leben zu gehen. Sie hat mich schließlich trotzdem 8 Jahre begleitet, mit einigen Höhen vor allem aber sehr vielen Tiefen, bis sie bei einem Treffen mit einer Bekannten scheinbar selbst entschieden hat, mit ihr mitzugehen. Ihr Verhalten hat an autistische Züge erinnert und die vielen Turniere, auf denen man uns schon immer gefunden hat, der viele Besuch von Freunden und ihren Hunden, all die Situationen, die sich in ihren Augen offenbar viel zu häufig und zu schnell verändert haben, haben dafür gesorgt, dass ich sie habe gehen lassen. Gehen in ein ruhiges Leben zu einem älteren Ehepaar mit einem weiteren Sheltie im ähnlichen Alter. Sie ist dort schließlich fast 15 geworden und hat ihre zweite Lebenshälfte als verwöhnte Prinzessin verbracht, die so ziemlich alles durfte und nichts musste. Zusammenfassend kann man sagen, dass ihr das sicher sehr entgegen gekommen ist. Trotz all der Bemühungen, sowohl auf meiner als auch auf ihrer Seite, sind wir offenbar nie wirklich warm miteinander geworden. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass es so etwas in einer Beziehung zwischen Mensch und Hund gibt, doch das Leben hat mich eines Besseren belehrt.