Richtung A2 & Woche 5
Es ist aufregend, wirklich aufregend, und ich genieße es so sehr, obwohl ich mich fünfteilen müsste. Im Moment gibt es so viele tolle Dinge, dass ich an manchen Tagen gar nicht weiß, wo ich lieber wäre. Gestern war mal wieder ein Polly- Tag. Nachdem es uns einfach nicht geglückt war, an unser erstes, tolles Turnier anzuknüpfen, war es mehr als einen Monat später endlich so weit. Ich habe mich wirklich recht viel geärgert wegen irgendwelchen Turnieren im letzten Monat. Auf dem Cup Turnier am 24.04., wurden wir ja disqualifiziert, mit einem (eigentlichen Nuller), weil ich den Pfiff des Richters nicht abgewartet habe, obwohl ich gesehen habe, dass der Richter noch an den Tunnel rumgewerkelt hat, und ich es als Freigabe interpretiert habe, nachdem er sich zu mir gedreht und sich dem Parcours zugewandt hat- in meiner Ablenkung durch das Ableinen und Vorbereiten von Polly muss ich offenbar übersehen haben, dass er sich dann im Moment meiner Unaufmerksamkeit doch wieder dem Parcours abgewandt hat (ja, die Menschen an diesem Tag haben viiiiiiel spekuliert…), aber seis drum. Da wurden wir jedenfalls disqualifiziert. Auf dem Turnier danach, das übrigens direkt vor der Tür lag, wurden wir ausgeschlossen, weil Polly eine ansteckende Krankheit namens „Läufigkeit“ hatte. Von daher war ich bereits etwas gefrustet und voller freudiger Erwartung auf das gestrige Turnier in Bocholt. Als der Parcours der Richteranwerterin Alina gestellt wurde, dachte ich noch, Mensch, was für eine schöne A1. Netter Stegabgang, nette Wippe, netter Wandabgang, netter Slalom, alles nett. Kannst du so runterlaufen. Gleichzeitig weiß ich aber auch aus Erfahrung natürlich, dass die Parcoure, von denen man von vornherein glaubt, so „runterlaufen“ zu können, oft unterschätzt werden und bedingt durch die mangelnde aber doch notwendige Ernsthaftigkeit sich anschließend Fehler einschleichen. Also war ich total hibbelig obwohl der Parcours wirklich schön war. Wie immer totale Panik vor dem Steg (warum???) und wie immer (die ganzen, vielen vielen 3 Turniere, die ich mit Polly mittlerweile gelaufen bin) ein super braver Parson, der von sich aus eher keine Fehler macht.
Über die Wippe kann man diskutieren, genau wie über die Wand in Dortmund (dort hat sie den Wendepunkt überflogen und die Wand nur mit einem Mal berührt). Sie schafft es auch im Training zum Teil noch nicht 100%, das wenige Gewicht, dass sie hat und durch die Geschwindigkeit, mit der sie die Wippe bewältigt, direkt beim ersten Mal zu händeln, nachdem sie wieder hochkatapultiert wird. Ich habe an ihrer Reaktion gesehen, dass sie sich sofort wieder korrigieren wollte von alleine, habe sie aber von der Wippe weggerufen, da sie es selbst gemerkt hat, wir dann disqualifiziert gewesen wären, und es kein „Turnier- Problem“ ist. Ich denke, es ist ein Unterschied, ob ein Hund ein Verhalten generell zeigt, oder nur auf dem Turnier. Lane zum Beispiel würde im Training im Leben keine Zone verlassen, ohne aufgelöst zu werden. Auf dem Turnier ist es jedesmal ein elendiger Kampf, weswegen ich da wirklich genau darauf achten muss. Ich werde auch weiterhin an dieser Vorgehensweise mit Polly festhalten, denn ich kann sehr gut unterscheiden, was sie „kann“ und was wir grundsätzlich noch festigen müssen. Beispielsweise berührt sie die Wand im Abgang auch im Training noch hin und wieder mal mit nur einer einzigen Berührung, je nachdem, wie viel Schwung sie hat, beim ersten Mal. Beim zweiten Mal würde ihr dieser Fehler nie unterlaufen und ich bin überzeugt davon, dass es sich hierbei einfach um Routine und Gewohnheit handelt. Denn, obwohl ich die Wand in Dortmund nicht korrigiert habe, hatte ich sowohl auf dem letzten Turnier als auch gestern mega gute Abgänge an der Wand. Mit Pollys Runnings bin ich total zufrieden!!! Ich hoffe soo sehr, dass sie so konstant bleiben. Bislang stellt sie sie GAR NICHT in Frage, weder im Training noch auf dem Turnier. Einfach nie. Sie scheint es absolut verstanden zu haben. Belohnt wurde wir also mit dem zweiten V0 und somit ist die A2 bereits in Sicht. Nächste Woche haben wir dann den einen oder anderen Versuch, uns in die A2 zu arbeiten. Mal sehen!
In meiner Abwesenheit ist Daniel bei dem Rest der Truppe. Kira darf sich immer aussuchen, ob sie mit Mama mitgeht oder bei Papa bleibt, gestern war sie zu Hause, tja, und die Babies machen mittlerweile den Auslauf auch schon unsicher. Am Freitag haben wir das erste Mal die Box aufgemacht, getraut haben sich beide noch nicht so ganz, aber dann dauerte es nicht lange und schwupps, waren sie draußen und haben alles auf den Kopf gestellt. Ich konnte am Anfang nicht so ganz nachvollziehen, als alle gesagt haben, man hätte mit 2 Welpen genug zu tun. Manchmal, so mit ihren 4 Wochen, die sie morgen nun haben, frage ich mich, wie „schlimm“ es wäre, wenn ich 6 davon hätte… Ich glaube, 6 kleine Manchester sind eine Lebensaufgabe. Ganz ehrlich. Lane versucht langsam wieder, „ihr Ding“ zu machen. Sie will spielen, sie will Clicker- Training, sie darf manchmal schon mit auf einen Spaziergang, wo sie wieder viel rennt, vor allem will sie aber nicht mehr den ganzen Tag in dieser Box liegen. Die Babies klettern auf ihr rum, beißen in die Pfoten, die rote Hündin hängt sich gerne in Lanes Ohren usw usw usw. Im Wesen tun sich beide kaum etwas. Ich finde immer noch, dass die rosane Hündin tendenziell eher die zufriedene ist. Sie ist etwas größer, immer noch deutlich dicker und scheint einfach ein etwas propperer Welpe zu sein. Die rote Hündin ist genauso frech, aber zarter und naja, ein kleiner Jammerlappen. Ehrlich gesagt habe ich die ganze Zeit zu der roten tendiert, irgendwie so vom Gefühl, die erstgeborene, und dies und das… jetzt, wo man die Charaktere sieht, denke ich mir, ach, ein Hund der weniger jammert ist vielleicht auch schön. Andererseits stecken meine anderen Hunde sicherlich jeden Hund an, und fahren sich anschließend alle zusammen hoch, und wenn ich da einen tauben Hund dazu packen würde. Es nützt nichts. Lane und Polly sind einfach laut. Naja, und „Alanis“ wird es wohl auch. Heute waren wir das erste Mal so richtig draußen, danach gab es eine kleine Welpenbrei und eine Fleisch- Mahlzeit, die mit mega Kohldampf verschlungen wurde, und anschließend ist Madame rosa, aka „die stets zufriedene“ einfach in die Box, und hat sich zum Schlafen hingelegt, während Fräulein rot noch 10 Minuten jammern, quengeln, nörgel und rumlaufen musste, bis sie auf meinem Hals eingeschlafen ist… Mein Herz…