Resümee des C- Wurfs

Resümee des C- Wurfs

Gerade habe ich der Geburt des C- Wurfs entgegengefiebert, nun sind alle Babies bereits ausgezogen und machen die Welt unsicher. Ich muss einfach sagen, dass ich unterm Strich EXTREM zufrieden bin mit dem Wurf. Von Anfang bis Ende ist alles aufgegangen, hat alles gepasst. Begonnen mit einem passenden Progesteronwert seitens Alanis an genau den Tagen, den einzigen Tagen, wo ich mir zeitlich eine Fahrt bis nach Polen einrichten konnte. Einen Tag später, und es hätte ein anderer Rüde gewesen sein müssen, weil ich berufstechnisch auf der Haustiermesse der Zentralhallen anwesend sein wollte, um Hamms schönsten Hund zu fotografieren und zu finden.

Begleitet wurde ich von meinem Vater, was die Fahrt unglaublich angenehm und aufschlussreich gestaltet hat. Weitestgehend hat er das Fahren übernommen, was ihm als Berufskraftfahrer total einfach fällt und mir eher weniger, weil ich ständig überarbeitet und müde bin. Wir haben uns viel über „damals“ unterhalten, über meine Familie in Polen, die bereits schon lange verstorbenen Eltern meines Vaters und andere interessante Dinge.
Unser angemietetes Haus war perfekt. Es war super gemütlich und fußläufig vom Deckrüden entfernt. Direkt gegenüber gab es einen Supermarkt inklusive Bäcker, sodass wir auch nicht verhungern sollten.
Der erste Deckakt erfolgte am Donnerstag. Ich muss gestehen, dass ich befürchtet habe, dass Alanis noch nicht so weit sein und sich gerne belegen lassen würde, doch ich sollte mich täuschen. Sie fand den von mir ausgesuchten Rüden großartig und so konnten wir direkt am ersten Tag von einem absoluten Bilderbuch- Deckakt berichten. Den weiteren Donnerstag nutzten wir für Familienbesuche, denn meine Familie lebt nur circa 1,5 Stunden von dem Vater der C- Chen entfernt. Es war einfach alles perfekt. Heute freue ich mich umso mehr, dass ich den ganzen Aufwand betrieben habe und so weit gefahren bin, wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht, dass es das letzte Mal sein sollte, wo ich meinen Opa, der Anfang Dezember verstarb, lebendig sehen würde.
Auch der Deckakt am Freitagmorgen verlief absolut stressfrei. Es gab wirklich nichts zu meckern. In 30 Minuten war alles inklusive Papierkram erledigt und wir konnten den langen, weiten Weg zurück nach Deutschland antreten. Nachdem ich vom B- Wurf recht enttäuscht war (Bazooka ist toll! Bitte nicht falsch verstehen. Aber 3 oder 4 von ihrer Sorte wären auch toll gewesen…) und es finanziell auch nicht so rosig aussah, weil sich Kosten einfach nicht decken, wenn man für den Rüden schon die Hälfte eines Welpenpreises bezahlt, war ich umso glücklicher, dass ich einen FAIREN Deal mit Irena machen konnte bezüglich Decktaxe und Welpenanzahl. Ich find’s einfach nicht richtig, pauschal zu sagen, dass eine Hündin „schuld“ ist an einem kleinen Wurf. Ich habe Alanis dieses Mal KOMPLETT auf den Kopf gestellt. Über Schilddrüsenwerte bin hin zum Ultraschall der Gebärmutter + der Eierstöcke haben wir an nichts gespart. Die Gründe können einfach unterschiedlich sein. Aber wie auch immer.
Ich war mir vor dem Trächtigskeits- Ultraschall schon ziemlich sicher, dass Alanis sich verändert hat und wir uns auf einen Wurf freuen können. Der Schall hat es dann auch bestätigt: 4 Welpen sollten es werden. Die Trächtigkeit selbst verlief auch absolut unkompliziert und einfach nur gut. Am 16./17.11.2019 bin ich mit Polly noch zu den German Classics gefahren. Mein Auto stand immer an der Straße, und niemals eingereiht in einer großen Menge parkender Autos vor der Halle. Ich wollte startklar sein, falls Daniels Anruf kommen sollte, dass Alanis unruhig wurde. Dieses Mal bin ich mit Polly alleine gereist. Mit einer hochträchtigen Hündin und dem Wohnwagen durch die Gegend fahren, kam einfach nicht in Frage. Der Anruf blieb aus. Alanis hatte auch noch gute 2 – 4 Tage. Abends angekommen zeigte sie sich ebenfalls völlig normal. Sie hat ihre komplette Mahlzeit gefressen – um sie mir 30 Minuten später zu erbrechen und weitere 2 Stunden später im Schlafzimmer in der Wurfbox die Geburt einzuleiten. Sie hat wohl auf mich gewartet, genau wie es bei den vorherigen Geburten bei Lane + Alanis auch war.

Als erstes durfte ich Cosmo begrüßen. Ich wusste, dass der erste Rüde des C- Wurfs, sollte es einen geben, Cosmo heißen sollte. Cosmo war der einzige Name, den ich selbst ausgesucht habe. Er gefällt mir nach wie vor super gut. Cosmo ist also der erste in- action Rüde. Nach Cosmo folgte Carlo, und ich habe mich sehr über 2 stramme Burschen gefreut. Es folgte eine circa 15 minütige Pause und dann kam Chewbacca, der dritte Rüde. Ich gestehe, dass ich zu dem Zeitpunkt etwas nervös wurde, weil ich doch recht unsicher war, ob ich so tolle Menschen für so viele Rüden finde. Warum auch immer ist in meinem Kopf verankert, dass jeder eine Hündin möchte. Ich sollte mich irren. Alanis hat eine weitere, kleine Pause eingelegt und während ich mir kurz die Hände gewaschen habe, war Cate auch schon bei uns. Sie ist als letzte und einzige Hündin dieses Wurfes zur Welt gekommen.


Für Cate hatten wir ab dem ersten Tag eine Anfrage, obwohl ich insgeheim gehofft habe, dass sie in der Familie bleiben würde. Doch es sollte sich herausstellen, dass es nicht so wäre. Also habe ich sie Carmen und Michi aus der Schweiz zugesagt und keine weiteren Anfragen für Hündinnen angenommen.

Als erster Rüde wurde Chewy ausgesucht. Die Menschen von Chewy hatten die Wahl zwischen Chewy und Cosmo. Carlo, der sich mehr und mehr zu meinem persönlichen Favoriten entwickelte, sollte in der Nähe bleiben, damit er ausgestellt werden kann und eventuell eines Tages Deckrüde wird. Ich muss im Hinterkopf behalten, sofern ich weiterzüchten möchte, dass Alanis der einzige Zuchthund aus einer Verbindung mit Lane ist. Lou ist kastriert, Bazooka ist wirklich recht klein geraten. Cate habe ich den Schweizern versprochen, und zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass sie mir von sich aus die Option für einen Wurf mit ihr einräumen würden. Sollte Alanis weiß Gott irgendwas zustoßen, war’s das, weil Lane alterstechnisch aus der Zucht raus ist. Daher war es mir wichtig, irgendwie wenigstens ein bisschen aus diesem Wurf zu behalten, wenn auch nur durch örtliche Nähe. Er stand beim Besuch der Saarländer, die nun mit Chewy leben, also nicht zur Wahl.

Als zweiter Rüde wurde Cosmo ausgewählt. Cosmos „Eltern“ hatten als erstes die Wahl zwischen Cosmo + Carlo. Sie wohnen circa 150km von uns entfernt, was ich verschmerzt hätte. Doch sie haben sich für Cosmo entschieden, was mir ehrlich gesagt total entgegen kam, weil ich sicherlich, so wie ich mich kenne, total traurig gewesen wäre, wenn Cosmo 2 mal zur Wahl gestanden hätte und sich jeweils für den anderen Rüden entschieden worden wäre.

Demnach blieb Carlo als letzter über. Meine Zuversicht, für ihn DAS Zuhause zu finden, was ich gesucht habe, schwand ehrlich gesagt mit jeder Woche. Ich hätte NIEMALS gedacht, dass es so schräge, unrealistische und zum Teil freche Anfragen geben könnte. Ja, die Erfahrung habe ich tatsächlich zum allerersten Mal gemacht, da ich bislang jeweils in beiden Würfen nur einen einzigen Hund zu verkaufen hatte der schon lange, lange versprochen war. Das war alles neu für mich und ich war nicht selten erschüttert, habe hier gesessen und musste von Daniel wieder aufgebaut werden. Unfassbar. Ich habe in der Summe circa 20 Anfragen ABGELEHNT. Bei 4 Hunden, die ich nur zu verkaufen hatte. Die Anfragen kamen insgesamt aus der Schweiz (Cate), aus Österreich, Belgien, Polen und natürlich weitestgehend aus Deutschland. Es waren sogar schon 3 mal Menschen hier zum Welpenschauen, die TROTZDEM keinen Hund bekommen haben, weil es für mich nicht gepasst hat.

Ich habe mir zum Glück nicht einmal aus meinem Umfeld anhören müssen, dass ich zu pingelig bin mit der Suche der richtigen Leute für meine Babies. Im Gegenteil. Stets gab es Zuspruch für die Art und Weise, wie ich die Dinge hier handhabe und eine befreundetet Züchterin, der ich meinen Unmut über den Verlauf der Vermittlung geäußert habe, sagte zu mir, dass man sich als Züchter keine Gedanken machen muss, wenn man nicht auf Anhieb die richtigen Menschen findet, sondern dann, wenn man darauf angewiesen ist, seine Hunde an „nicht richtige“ Menschen zu verkaufen. Und dann habe ich mich umgeschaut. Wir wohnen in einem Mehrgenerationshaus. Aktuell alleine. Die Wohnung, in der wir leben, umfasst beinah 200qm. Vom Garten, der Platz für einen Ziegen- und Kaninchenstall hat, bis hin zu einem Agilityparcours musste ich feststellen: nein, ich bin nicht darauf angewiesen meine Welpen mit ungutem Bauchgefühl zu verkaufen oder abzugeben. Wir haben so viel Platz! Für alle. Also sollte Carlo so lange bleiben, bis ich glücklich war mit einer Anfrage. Und sie sollte kommen. Schneller als gedacht. Als Cate als Drittes abgeholt wurde und ich Carmen und Michi zur Tür rausgebracht habe, wartete Carlo auf mich im Wohnzimmer. So ein toller Hund dachte ich, und so schade, dass keiner an seiner Entwicklung bis hier hin teilgenommen und dem Datum der Abholung entgegen gefiebert hat. Im Laufe des Vormittags hatte er eine neue Anfrage von Menschen, die einen Manchester Terrier wollten, weil dieser gut in eine Box passt, wenn man fliegt und sie gerne mit einem Hund in den Urlaub fliegen wollten 2 mal im Jahr. Klingt abenteuerlich, aber nein, kein gutes Gefühl und eine schwache Begründung für die Entscheidung für diese wunderbare Rasse. Ja, ich bin pingelig. Auf meinem Handy war eine weitere Nachricht von einer Bekannten, die ich noch nicht gelesen habe, weil ich dachte, es würde sich um ein längeres „Hey, wie geht’s“ – Gespräch handeln und ich hatte bis vor wenigen Minuten noch Gäste aus der Schweiz.

Aber nein, es sollte um Carlo gehen. Darum, dass die Familie seine Entwicklung verfolgt hat, er von Anfang an ihr Favorit war, sie lediglich verunsichert waren, weil ihre vorhandene Hündin schon 13 Jahre wird. Und plötzlich ist er da, der Moment, wo du weißt, dass es gar nicht wo anders hin konnte, weil seine Menschen schon lange da waren. Ein Anfahrtsweg von 25 Minuten war schnell bewältigt und wir hatten am selben Tag noch Besuch. Nachdem alle Vorkehrungen und Anschaffungen für einen weiteren Schlafplatz getroffen waren, wurde Carlo als letzter am vergangenen Mittwoch abgeholt. So, so toll!

Ich blicke also auf einen meiner Meinung nach ausgesprochen gelungenen Wurf zurück, mit absolut fabelhaften Welpen, die gesundheitlich, anatomisch und charakterlich keine Wünschen offen gelassen haben. Die Hunde wurden soweit ich es bislang beurteilen kann absolut richtig platziert und alle Familien sind glücklich mit ihrem „Zuwachs“. Die Welpen zeigen sich offen, neugierig, anhänglich, furchtlos und unerschrocken, schlafen bereits bis in die Morgenstunden durch, erledigen ihre Geschäfte weitestgehend draußen. Die ersten Tricks sind gelernt und alle Herzen erobert!

Wir haben hier mehr als 2 Monate wirklich alles gegeben, damit sie kleine, tolle, auf die Welt gut vorbereitete Hunde werden. Wir haben uns Agility- Trainingshallen angeschaut, viele, fremde Hunde kennengelernt, ebenso viele Menschen, große und kleine, Ziegen, Rehe, Kaninchen waren auch dabei, wir waren auf den Feldern, im Baumarkt und in verschiedenen Wohnungen von Familienmitgliedern. Wir sind viel Auto gefahren, haben eine Silvesterparty gefeiert, viel gehört, viel ausprobiert und viel gesehen. Alle Welpeninteressenten haben ein großes Paket mit allem Notwendigen für die erste Zeit erhalten, und einer Mappe mit sämtlichen Infos zu verschiedenen Themen. Nun zu hören, wie gut die Zwerge in ihrem neuen Heim zurecht kommen, und wie reibungslos das Zusammenleben weitestgehend klappt, ist einfach nur großartig.

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